ACRYLMALEN - HILFREICHE TIPPS

Muss ich den Rand eines Keilrahmens anmalen (grundieren), oder kann ich den auch weiß lassen?

Das ist einzig eine Frage des Geschmackes. Bei Zwei- oder Mehrteilern sollte der Rand unbedingt vorher angemalt werden, da ja die Bilder meistens mit Abstand zueinander aufgehängt werden und dies dann optisch schöner ist.






Vorzeichen mit Bleistift?

Ich habe selber schon gerne mit Bleistift vorgezeichnet, vor allem bei komplexeren Ideen. Ab und zu jedoch gab es dann auch schon mal Probleme mit dem Übermalen. Vor allem, wenn du keine pastöse Farbe (dickflüssig) aufträgst, deckt die Farbe nicht gut bzw. du kannst zudem die Striche durchsehen. Besser ist dann, eine Pastellkreide oder einen hellgrauen Farbstift zu verwenden und nur ganz leicht vorzuzeichnen.

Grundsätzlich ist das Vorzeichnen mit Bleistift möglich und stellt kein Problem dar. Wer lieber einen Bleistift verwendet, als einen Farbstift oder Pastellkreide (bei Letzterer die Spitze zum Vorzeichnen verwenden), sollte bei der Wahl des Bleistiftes auf den Härtegrad achten. Auf keinen Fall einen weichen Bleistift verwenden, sondern einen mittlerer Härte.








Zwei- und Mehrteiler ... wie malt man die am Besten?

Tipp: Lege die Keilrahmen dicht aneinander und male dein/e Motiv/e einfach darüber, ... im Prinzip so, als hättest du nur einen Bildrahmen. Wichtig ist aber, dass du immer aufpasst, mit welchen Farben du über die Ränder der Rahmen gehst. Sollte es sich um Farben handeln, die du selbst zusammen mischst, so achte unbedingt darauf, ausreichend Farbe (wirklich großzügig) anzurühren, da du ja die Innenseiten der Ränder in der gleichen Farbe bemalen wirst. Das sieht schöner aus. Dazu rückst du die Keilrahmen auseinander und malst (relativ rasch) in der Farbe der Übergänge deinen Rand.






Ich bin unschlüssig. Ich weiß nicht, wo ich das/ die Motiv/ e platzieren soll?

Tipp: Auf Papier das/ die Motiv/ e  in der gewünschten Größe vorskizzieren, dann ausschneiden.
Lege deine Skizze/ n auf den Malhintergrund und experimentiere solange damit herum, bis sie in der gewünschten Position liegen/t.






Mein Bild gefällt mir ja ganz gut, aber irgendetwas fehlt?

  • Habe ich Licht und Schatten gesetzt?
  • Fehlen Kontraste?
  • Was würde mir besonders gut gefallen?

Tipp: Licht und Schatten sind wichtig, denn sie beleben ein Bild. Bei abstrakten Motiven genügen oft ein paar Akzente, um dem Kunstwerk Leben einzuhauchen.
Tipp: Kontraste werden auch erreicht, indem einem Bild noch Materialien beigefügt werden.










Beispielfotos für Struktur, die du mit einem runden Kurzhaarpinsel erhältst. 
Dazu tauchst du den Pinsel in die Farbe deiner Wahl ein und tupfst in (noch nicht angetrocknete) Farbe ein. Dadurch entstehen so hübsche Verästelungen. Experimentiere einwenig, ... jede von dir erhaltene (selbst kreierte) Struktur ist etwas Besonderes. Du wirst nie zwei exakt gleiche Strukturen machen können, ... nur ähnliche.







Mit ein paar Tricks zum tollen Kunstwerk

Vor allem bevor du dein Bild fertig stellst, können mit ein paar Farbspritzer oder dort und da ein paar Konturen, aus einem Bild wahre Kunstwerke entstehen. Ich beispielsweise betone recht gerne Kanten. Eine Seite dunkler, die andere ganz hell. Am Besten ist, dir einfach einmal ein paar Videos (z.B. auf Youtube) anzusehen, um eine ungefähre Vorstellung zu bekommen, wie dein Kunstwerk aussehen könnte.





Du kannst deinen Untergrund immer wieder übermalen!

Aller Anfang ist schwer. Du brauchst dir aber deswegen überhaupt keinen Kopf zu machen. Lass mal den Überkritiker vor der Türe stehen. Du darfst kleckern! Und: du darfst Farbe verbrauchen! Wenn du gar zu vorsichtig an die Sache herangehst, schmälerst du deine Möglichkeiten und ebenso deine Erfahrungswerte enorm ein.

Nimm dir Zeit für kreative Schaffenspausen!

Sieh Fehler als Lernzeiten an und vielleicht lernst du sogar,
über deinen Schatten zu springen.





Immer wieder wichtig:

Die Pinsel in ein Wasserglas stellen, damit die Farbe nicht antrocknet. Einmal getrocknete Acrylfarbe ruiniert deine Pinsel. Die Farbe wirkt wie Kleber! 











Maluntergründe lebendig gestalten:

Tipp: Nimm einen breiten Malerpinsel und trage darauf mehrere Schichten verschiedener Farben auf. Bei einem großen Malgrund großzügig Farbe auftragen. Dann mit weit ausholender Bewegung auftragen, damit die einzelnen Farben noch ersichtlich sind. Je öfter du auf den Farbauftrag streichst, je mehr vermischen sich die Farben wieder.
Experimentiere mit dieser Technik.

Übung macht den Meister!







Tupftechnik:

Tipp: Farbe aquarellartig (dünnflüssig) auftragen. Mit Küchenrolle, Schwamm oder auch einem Stofflappen Farbe an gewünschten Stellen abtupfen. Experimentiere mit verschiedenen saugenden Materialien, welche Muster du setzen kannst. Mir persönlich gefällt es sehr, mit Küchenrolle Akzente zu setzen.






Farbschraffuren:

Tipp: Getrocknete Malflächen mit anderer Farbe übermalen. Solange der zweite Farbauftrag noch feucht ist, Schraffur setzen. (Mit Kamm, Pinselende, hartem Borstenpinsel, ect.).
Die darunterliegende Farbe wird sichtbar und ein hübscher Kontrast entsteht.






Antikes Aussehen:

Tipp: Kaufe dir einen Krakelierlack, den du in einem Bastelzubehörgeschäft bekommst. Nachdem der Hintergrund getrocknet ist, kann der Krakelierlack großzügig und relativ dick aufgetragen werden. Trocknen lassen. Hernach auf die mit Lack bestrichene Fläche erneut Farbe auftragen, was sehr schnell geschehen muss, da sie sehr schnell krakeliert (aufreißt).
Deshalb beispielsweise die Farbe mit Schwamm auftragen, oder einen ganz breiten Malerpinsel verwenden.







Tiefe im Bild:

Tipp: Vorne gröbere Pinselstriche, hinten feine Pinselstriche
Oder: vorne kräftigere Farben, hinten verblassen sie
Bei Landschaftsmotiven: Details im Vordergrund genau und sorgfältig zeichnen.

Allein durch Farbe kann Tiefe angedeutet werden: Warme Farben scheinen nach vorne zu rücken, kalte Farben rücken nach hinten. Beispiel: Ein Quadrat in blauer Farbe, in der Mitte dieses Quadrates liegt ein kleines Quadrat in Orange. Versuchs mal ...!






Farbkontraste beleben das Bild:

Tipp: Warme und kalte Farben nebeneinander gesetzt bewirken, dass das Bild lebendig, dynamisch wirkt.
Aber auch wie in diesem Video gut veranschaulicht, hebt sich das Gemalte durch den verschwommenen Hintergrund richtig gut ab.






Interessante Effekte:

Beispiele:

  • Abstrakte Malerei
  • Detailreiche Malerei
  • Pastöser Farbauftrag
  • Aquarellartiger Farbauftrag
  • Tupftechnik
  • Farbschraffur
  • Krakeliertechnik, usw.





(Einfache) Effekte mit Paste

Je nachdem, wieviel Paste du aufträgst, umso länger braucht diese zum Trocknen.
Manchmal sind die Kunstwerke nur in mehreren Gängen machbar. Der Untergrund wird vorbereitet und ein paar Stunden lang getrocknet.
Du kannst auch mit dem Fön nachhelfen.







Schattierungen:

Erleichterung: unbedingt vor dem Malen verschiedene Farbnuancen abmischen.






Ich kann das Motiv nicht malen:

Tipp: Eventuell Vorlage einscannen und vergrößern, dann ausdrucken. Oder: Kopieren und vergrößern. Auf Pauspapier mit schwarzem Permanentstift nachmalen. Rückseite mit Bleistift die Konturen nachmalen. Auf Malunterlage legen und durchpausen.







Spritztechniken:

  • Dünnflüssige Acrylfarben (mit Wasser vermischen) mit einer alten Zahnbürste auf ein Sieb auftragen und durchsieben.
  • Dünnflüssige Acrylfarben in einen Behälter geben, dann vorsichtig aber mit Schwung die Farben auf den Malgrund werfen.
  • Dünnflüssige Acrylfarben in eine Schüssel geben, die Finger gut eintauchen. Finger in die Handfläche legen (als ob du eine Faust machen würdest). Dann die Finger gegen die Malfläche ausfahren (ohne diese zu berühren).






Farblichtreflexe:

Tipp: Farblichtreflexe ergeben sich automatisch durch das Aufnehmen von mehreren Farben gleichzeitig. Beispiel: Auf Pinsel auftragen: Dunkles Blau, helleres Blau und Weiß.






Vormalen:

Tipp: Günstiger als die Pastellkreiden sind Kohle oder Rötelstift.






Einfache Motive mit großer Wirkung:

Kreise, Wellen, Striche, Farbverläufe, Quader, Sonne, Herz/en, Punkte, verschiedene Strukturen ect.
Tipp: Immer wieder Kontraste setzen: Sei es durch Farbe, Struktur und Licht und Schattenreflexion.






Tuschespuren:

Tipp: Tusche auftropfen lassen und in das Bild hineinpusten, erzeugt lustige Spuren.






Mit Tusche Akzente setzen:

Tipp: Strohhalm seitlich einschneiden. In Tusche tauchen und Striche ziehen.
Beispiel: Bei Blumen als Schatten interessant, oder auch als Untermalung der Stiele.






Kontraste sind:

Licht / Schatten
Weiß/ Schwarz
Glatte Fläche / Struktur
Warme Farbe/n / Kalte Farbe/ n
Eckige Elemente / runde Elemente






Was bewirken Farben?

Farben haben ihre ureigenste Dynamik und können den Menschen sehr beeinflussen. Dynamische Bilder in Rottönen gehalten, wirken sehr kraftvoll und können im Schlafbereich für Unruhe sorgen.
Harmonische Bilder mit beruhigender Ausstrahlung vermitteln Friede, Harmonie und Ruhe.
Grundsätzlich sind runde Formen und Farben wie blau, grün und alle Pastelltöne im Harmonischen Bereich angesiedelt. Warme Farben wie Rot, Orange, Pink als auch Ecken, Kanten, Winkel, usw. wirken grundsätzlich dynamisch und anregend.






Acrylmalerei ja, aber wie geht das ohne Vorlage?

Tipp: Es macht wenig Freude, wenn du Zwanghaft an die Sache herangehst. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Jeder Mensch kann Kreativ sein. Es geht nicht darum, ein Bild zu kopieren. Es wäre unsinnig, zu erwarten, dass du eine Vorlage genau so nachmalen kannst, wie sie ist, denn du hast deinen ganz eigenen Stil, der sich bemerkbar machen wird. Das allerwichtigste bei der Malerei, so wie auch allgemein beim künstlerischen Werken, ist



„Die Freude beim Erschaffen“ des Werkes.